Am 3.8.2013 sollte es mit meinem Neffen und meine Vater nach Essen, zu der Veranstaltung Bahn-Backstage, gehen.
Durch einen Zeitungsartikel wurde wir darauf aufmerksam und darin war auch zu lesen, das man sich für die Werkstattführung im Internet anmelden müsse.
Also noch am selben Tag, auf die Webseite der Bahn und nach einer umständlichen Auswahl des Tages, Ortes und der Uhrzeit konnte ich das Ticket dann ausdrucken.
Auf dem Ticket war angegeben das man 15 Minuten vor dem ausgewählten Zeitpunkt vor Ort sein sollte und das es 3 Stunden dauern sollte.
Voller vor Freude, bewaffnet mit Videokamera ging es dann am 3.8. auch los. Da das Ticket gleichzeitig als Fahrkarte diente, konnten wir einfach ab Krefeld Uerdingen mit der Bahn nach Essen Hbf. fahren.
Am Essener Hauptbahnhof angekommen, ging es zum angegebenen Treffpunkt, wo es mit einem vollem Zug zur Werkstatt ging.
Dort angekommen kam die erste Enttäuschung, es war doch alles Recht klein und man musste über einen schmalen improvisierten Bahnsteig aussteigen.
Als wir uns dann an dem Treffpunkt für die Führung einfanden, waren bereits einige Leute mit einer Mitarbeiterin der Bahn am diskutieren.
Es stellte sich vor Ort dann heraus, das die Tickets, welche viele vermeintlich für die Führung gebucht hatten, überhaupt nicht dafür waren. Das Registrieren auf der Webseite und das ausgedruckte Ticket wäre nur für die Fahrkarte gewesen.
Allerdings Frage ich mich dann wieso man bei einer öffentlich zugänglichen Veranstaltung, zu der man jederzeit kommen kann, man 15 Minuten vor einem Zeitpunkt da sein soll und wozu eine Dauer von 3 Stunden angegeben wurde.
Es war auch keine Zug oder Sitzplatzreservierung damit verbunden.
Dann wurde aufgrund des Unmutes vieler Leute über diese Tatsache, schnell eine Führung improvisiert! Nicht das der Mitarbeiter den irgendeiner der Stationen mal darauf gewartet hätte das die Gruppe komplett ist bevor er anfängt zu erzählen, wieso auch er rasselte seinen Text runter und ging dann weiter. Die Leute aus der Gruppe, die halt erst dann kamen (aufgrund enger Gänge) hatten halt Pech.
Außerhalb der Werkstatt waren dann diverse Stände aufgebaut und auch eine Bühne von Radio Essen, welche wohl Live von der Veranstaltung sendeten. Im Prinzip eine gute Idee, hätte man noch 10 Meter von der Bühne weg, etwas verstanden. Die aufgebaute Tonanlage wäre für einen geschlossenen Raum vielleicht gut gewesen, auf einem offenen Gelände anscheinend aber nicht (oder wurde nicht richtig aufgedreht).
Der Robokeeper wurde zumindest um die Uhrzeit rund um 13 Uhr eher von Erwachsenen benutzt, als von den Kindern vor Ort.
Eine nette Idee waren allerdings die Bobbycars die Aussagen wie Loks der Regionalbahn und des ICE. Auf einer Fläche unter einem großen Zelt konnte die Kinder damit rumfahren. Auf dem Boden hatte man mit Panzerband Schienen abgeklebt, eine Schiene und eine Ampel durften auch nicht fehlen. Alle Kinder die damit gefahren sind, bekamen eine orangene Warnweste mit DB-Logo und Aufdruck geschenkt.
Als nächstes wollten wir uns den Führerstand einer Regionalbahn ansehen, dieser wurde sogar von einem Mitarbeiter erklärt. Dumm nur das bei mindestens 5 Zügen vor Ort mit jeweils 2 Führerständen, ein ganzer Führerstand für die Menge an Leuten hierfür zur Verfügung gestellt wurde.
Und natürlich mussten die Leute an der gleich Tür rein und raus direkt hinter dem Führerstand. Die restlichen 90% des Zuges standen leer!
Wäre es so schwer gewesen, die Leute in der Mitte des Zuges einsteigen zu lassen und dann auf zwei Führerstände rechts und links zu verteilen? So war uns das warten einfach zu dumm und wir ließen es bleiben.
Mein Neffe hat dann auch keine Lust mehr und wir traten die Heimreise an.
Diese dauerte allerdings entgegen der Hinreise ca. 2 Stunden, weil alle Gleise Richtung Essen -> Krefeld gesperrt waren und wir somit mit der Straßenbahn erst nach Mühlheim und von dort nach Duisburg Hbf. fahren mussten. Erst von dort ging es mit einer Regionalbahn nach Krefeld.
Das man ein paar Gleise aus Sicherheitsgründen bei einem Unfall sperrt, gerade auch für die Rettungskräfte ist ja gut und ok! Das man aber auf dem Bahnhof keinerlei Informationen bekommt über dauer und alternativen ist echt arm. Nicht mal die netten Beamten der Bahnsicherheit, welche wir auf dem Bahnsteig fragten wusste irgendetwas.
Mein Fazit:
Gute Idee, sehr schlechte Planung und Ausführung.
Viele dachten Sie hätten eine Führung gebucht, wir waren nicht die Einzigsten die sich verarscht vorkamen.