Krefelder „Unterwelt“ 2015

Heute fand in Krefeld die Aktion „Glück Auf-Tag“ statt, bei welcher man diverse Orte besuchen konnte, welche normalerweise für die Öffentlichkeit geschlossen sind.

Bunker an der Hansastrasse (nähe Cinemaxx)

Bunker Hansastrasse in KrefeldDie erste von vier Stationen war der  „Bunker“ an der Hansastrasse, dessen Eingang sich neben dem Cinemaxx befindet.

Wobei ich bei diesem Objekt nicht mehr von Bunker sprechen möchte, denn den eigentlichen Charakter eines Bunkers habe ich leider nicht vorgefunden.

Es wirkte mehr wie eine unfertige Tiefgarage.

Der Eingang wirkte schon wie die Zufahrt zu einem Parkhaus, breit und leicht gekrümmt.

Und auch im weiteren Verlauf der Besichtigung konnte man sich dem Charakter in einer Tiefgarage zu sein nur schwer entziehen.

Altes Stadtbad an der Neusser Strasse

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Die nächste Station war das alte Stadtbad an der Neusser Straße, welches sich mitten in der Fußgängerzone befindet.

Im Gegensatz zu der ersten Station, war es hier ein wenig organisierter. Man wurde in Gruppen zu je 30 Personen eingelassen und ein netter älterer Herr, führte uns die Besichtigung.

Hierbei erzählte er einige Anekdoten, z.B. das der Schauspieler Bud Spencer 1951 dieses Bad auch im Rahmen eines Wettkampfes als Jugendlicher besuchte und das es leider aktuell keinen Investor gibt, um das Gebäude vor dem Verfall zu retten oder wenigsten vorerst zu stoppen.

Wikipedia Eintrag zum Stadtbad -> https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbad_(Krefeld).

Bunker an der Schönwasserstrasse

Frischluftzufuhr mit Klappe für den Notfall

Frischluftzufuhr mit Klappe für den Notfall

Als vorletzte Station Stand der Bunker an der Schönwasserstrasse auf dem Plan und bei diesem Objekt kann man wirklich von einem Bunker sprechen. Auch hier ging es wieder in einer Gruppe mit Führung durch eine sachkundigen Person auf Tour.

Der Bunker besitzt insgesamt 10. Etagen (2 Untergeschosse, Erdgeschoss und 7 Obergeschosse) und hier bekommt man ein kleines Gefühl davon, was es bedeuten muss, wenn hier ca. 4000 Menschen in mehr oder weniger Panik reinströmen. Der von außen sichtbare Eingang ist mehr eine Art Durchgang, die eigentliche Eingänge zu dem Bunker sind nach innen versetzt in diesem Durchgang. Dies geschah damit die Druckwelle bei Detonationen in der unmittelbaren Nähe nicht auf die Türen trafen und diese beschädigten.

Der Bunker verfügt, soweit ich das sehen konnte, nur im Erdgeschoss über elektrischen Licht, was bedeutete das am Eingang Taschenlampen in der Gruppe verteilt wurden. Wir stiegen bis in das 7. OG hinauf und legten nur im 2. OG ein kleine Pause ein, wo unser Tourguide etwas über die Luftzufuhr erklärte.

Die von außen sichtbaren kreisrunden Löcher sind von innen mit Klappen versehen, somit konnte im Falle von kontaminierter Luft (durch z.B. Feuer, Rauch oder auch andere giftige Stoffe) diese Klappen geschlossen werden und die Luft wurde dann erst durch eine Filteranlage geleitet. Heute steht der Bunker weitestgehend leer und wird nur von der Krefelder Tafel e.V. als Lager und Umschlagort genutzt, aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen (konstante Temperatur).

Alter Klärwerk in Uerdingen

Altes Klärwerk

Altes Klärwerk

Die letzte Station war dann das alte Klärwerk in Krefeld Uerdingen.

Dieses Gebäude kannte ich bereits von einem früheren Besuch, allerdings nur von außen und wusste auch nicht, welche Funktion das Gebäude früher hatte. Von außen lässt sich kaum in das Gebäude reinschauen, da es mit Metallplatten verriegelt ist.

Heute hatte ich dann die Gelegenheit mir zumindest einen Teil des Gebäudes von innen anzusehen. Aufgrund der Präsentation des neuen Dufts ESNC CREFELD (keine Ahnung wie dieser riecht 😉 ), war dort allerdings mittels einiger Moving Heads (Scheinwerfer mit Motor) der Innenraum farbig beleuchtet. Auch eine Tonanlage war dort installiert, welche eine interessante Geräuschkulisse erzeugte, welche in Kombination mit dem Licht und der Location an sich sehr stimmig war.

Leider war hier nichts näheres über die ehemalige Aufgabe und Funktion des Gebäudes zu erfahren, vielleicht wäre dies noch zu einem spätere Zeitpunkt erfolgt. Einige Leute von Personal unterhielten sich über einen Film, den man mittels Beamer wohl auf einer große Wand zeigen wollte. Aufgrund der Recht frühen Uhrzeit war es allerdings noch zu hell, so das man nichts gesehen hätte. Aber wahrscheinlich drehte es sich eher um ein Werbefilm zu dem Duft, als zu der Location.

Ich erhielt aber einen guten Eindruck, wie es früher mal ungefähr ausgesehen haben muss und es war beeindruckend das ganze von innen zu sehen.

Wer jetzt Interesse an weiteren Bildern hat, findet diese in meiner Bildergalerie.

Leider gibt es von dem Bunker an der Schönwasserstrasse nur zwei Bilder.
Das eine aus dem Beitrag von der Luftzufuhr und ein unscharfes Bild von einem Ventilrad der Filteranlage.
Da in dem gesamten Bunker bis auf das Erdgeschoss kein Licht vorhanden war, war ein Fotografieren kaum bis gar nicht möglich.
Sollte es 2016 das Event nochmal geben, werde ich den Scheinwerfer meiner Kamera mitnehmen.
Leider stand nichts davon im Prospekt bzw. den Artikeln zu dem Event.

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